Das Haus
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Das Haus Ratstannenweg 21 ist eines der architektonischen Zeugnisse, die das Bauhaus in Weimar hinterlassen hat.
Es war nach dem Muster- und Experimentalbau Haus am Horn das erste Privathaus in Weimar mit Flachdach und knüpfte an die avantgardistischen Formexperimente der zwanziger Jahre an.
1931/32 wurde es allerdings durch neue Eigentümer mit einem zusätzlichen Geschoss mit Walmdach erweitert und erhielt damit seine heutige und endgültige Gestalt.
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Das Haus und seine Einrichtung erzählen aber auch vom Schicksal seiner einstigen Bewohner: Des Bibliotheksrates an der damaligen Landesbibliothek (heute Anna-Amalia-Bibliothek) Paul Ortlepp und seiner Frau Lucie, einer Malerin.
Lucie war Jüdin und wurde 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Paul Ortlepp, der bereits 1938 vom Dienst suspendiert war, wurde nach 1945 rehabilitiert und erster neuer Direktor der Bibliothek, starb jedoch schon im gleichen Jahr.